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18.10.2016

KAB Nürnberg-Süd besuchte Asyl-Aufnahmestelle in Zirndorf

Bei einem Rundgang wurde wie hier vor dem Sozialzentrum spontane Begegnung möglich. pde-Foto: KAB Nürnberg-Süd

Bei einem Rundgang wurde wie hier vor dem Sozialzentrum spontane Begegnung möglich. pde-Foto: KAB Nürnberg-Süd

Zirndorf. – Knapp 30 Verantwortliche und Interessierte aus dem KAB Kreisverband Nürnberg-Süd haben die Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in Zirndorf besucht. Wie bei jeder Außenstelle mit einer zentralen Anlaufstellen über 500 Plätzen werden dort Asylanträge bearbeitet, Betroffene angehört und Entscheidungen gefällt.

Felizitas Graute, BAMF-Referatsleiterin und Klaus Genzel, als erfahrener Mitarbeiter seit 1988 in Zirndorf tätig, berichteten vom Weg des Asylverfahrens und dass bundesweit aktuell ca. 500.000 Asylanträge noch nicht abschließend bearbeitet sind. "Dabei gibt es dem Personal nichts vorzuwerfen" so Graute, denn das Asylverfahren sollte gerecht ablaufen, daher steht jedem Asylsuchenden ein Dolmetscher in seiner Muttersprache zu. Bei manchen Dialekten jedoch gibt es bundesweit nur wenige vereidigte Dolmetscher. Auch dies führt in der Praxis zu einer Verlängerung der Verfahrensdauer.

Durch die Aufstockung des BAMF Personals in Zirndorf von 85 (2013) auf heute fast 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnte die Zahl der Anhörungen und Entscheidungen erhöht werden. Wenn der "Strom" der Flüchtenden nicht mehr zunimmt, sieht man sich in der Lage, demnächst alle Altfälle entschieden zu haben.

Anschließend führte Werner Staritz, ZAE-Leiter, die Besuchergruppe durch die Wohn- und Gemeinschaftsanlagen der vom Freistaat Bayern betriebenen Zentralen Anlaufstelle für Flüchtlinge (ZAE) und berichtete, dass die ehemalige Polizeikaserne in Zirndorf eines der ältesten Flüchtlingslager Deutschlands sei und seine Geschichte bereits nach dem zweiten Weltkrieg mit der Aufnahme der Flüchtlinge aus dem sogenannten Valka-Lager begann.

Am Ende wurde es dann doch noch politisch. Denn die Frage nach den Fluchtursachen beherrschte die Diskussion. Krieg, ungleiche Lebenschancen, menschenverachtende Regime sowie Klimafolgen mit Hunger und Not sind die Beweggründe für Flucht und Vertreibung. Obwohl Staatsbeamte keinerlei öffentliche Bewertung geben dürfen, stimmten die BAMF Vertreter dem Grundsatz zu, gute Entwicklungspolitik ist die beste Fluchtprävention.

Konrad Sailer von der KAB Wendelstein und Kurt Schmidt, Geschäftsführer vom KAB Bildungswerk bedankten sich am Ende für die hervorragende Organisation und die Möglichkeit, einen sachlichen Einblick in das Asylverfahren und die realen Begebenheiten erhalten zu haben.

Quelle: KAB Nürnberg-Süd