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23.10.2017

Verabschiedung und Würdigung der Niederbronner Schwestern im Caritas-Seniorenheim Langwasser

Die letzten drei Niederbronner Schwestern Corona-Maria Sandner, Elisabeth Albert und Barbara Reichl (von links) sind im Caritas-Seniorenheim Nürnberg-Langwasser verabschiedet worden.

Die letzten drei Niederbronner Schwestern Corona-Maria Sandner, Elisabeth Albert und Barbara Reichl (von links) sind im Caritas-Seniorenheim Nürnberg-Langwasser verabschiedet worden. Foto: Foto: (Caritas/Esser)

Allein die überfüllte Hauskapelle machte deutlich, welche Bedeutung die Niederbronner Schwestern im Caritas-Seniorenheim St. Josef Langwasser in den vergangenen 43 Jahren hatten: für Bewohner, Angehörige, Mitarbeitende und andere mit der Nürnberger Einrichtung verbundene Menschen. Mit einem Gottesdienst und anschließenden Würdigungen sind dort am Freitag (20. Oktober) die letzten drei Schwestern Corona-Maria Sandner, Elisabeth Albert und Barbara Reichl verabschiedet worden.

Caritasdirektor Franz Mattes, der den Gottesdienst mit Pfarrer Stephan Müller, Pfarrvikar Karsten Junk und dem Ruhestandsgeistlichen Wolfgang Strietzel zelebrierte, machte zwei Grundstimmungen aus: zum einen „Abschiedsschmerz“, zum anderen noch mehr „Dank für 43 Jahre segensreiches Wirken an alten und pflegebedürftigen Menschen“. Wie der Tagesheilige Wendelin hätten die Schwestern ein Leben in Einfachheit gewählt. So hätten sie ihre Berufung „von Gott erwählt zum Dienst an den Menschen“ verwirklicht. Die für die Caritas-Altenhilfe im Bistum Eichstätt verantwortliche Abteilungsleiterin, Hedwig Kenkel, betonte, dass die Schwestern „still und leise einen Dienst getan haben, wofür Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oft keine Zeit mehr haben“. Sie taten dies zum Großteil in der seelsorglichen Betreuung von Bewohnern – von Besuchen im Zimmer und in Krankenhäusern über die Begleitung von Sterbenden, deren Angehörigen, und die Vorbereitung der Krankensalbung bis zu eigens gestalteten Andachten. Zudem brachten die Ordensfrauen unter anderem Menschen die Kommunion ans Bett, pflegten die Kapelle und organisierten den Pfortendienst. Auch in der Pfarrkirche waren sie engagiert, zum Beispiel als Lektorinnen.

Einrichtungsleiter Günter Gimpl stellte auch außergewöhnliche künstlerische Beiträge der Schwestern heraus wie das Malen von Bildern oder das Darbieten von Sketchen bei verschiedenen Veranstaltungen. „Uns ist allen bewusst, welchen Verlust wir hier tragen müssen“, sagte Gimpl mit Wehmut. Doch auch er zeigte sich vor allem von Dank erfüllt für eine Zusammenarbeit, „die von Harmonie und gegenseitigem Respekt geprägt war“.

„Es ist an der Zeit“, sagte Provinzoberin Schwester Rosa Fischer. So, wie es Mitte der Siebzigerjahre an der Zeit gewesen sei, mit einer Schwesterngemeinschaft im „aufstrebenden Stadtteil Langwasser“ ein Seniorenheim aufzubauen und mitzugestalten – bis 1992 auch in der Leitung –, sei es nun an der Zeit, sich zu verabschieden. Das fortgeschrittene Alter der bis jetzt verbliebenen letzten drei Ordensfrauen, gesundheitliche Grenzen und der Mangel an Nachwuchs machten dies nötig, erklärte sie. Schwester Rosa dankte insbesondere auch den evangelischen Pfarrern Jörg Gunsenheimer und Gerhard Werner für ihr Engagement in dem katholischen Seniorenheim: „Ich habe gehört, dass Katholisch-Evangelisch hier wunderbar klappt“, erklärte die Provinzoberin. Gunsenheimer gab den Dank an die Schwestern mit den Worten zurück: „Ihr habt dem Haus mit Eurer Spiritualität ganz viel gegeben und seid vielen zu Engeln geworden.“ Sein katholischer Kolllege Stephan Müller bezeichnete die Verabschiedung der Schwestern als „Ende einer Ära für ganz Langwasser“, denn sie hätten das Stadtbild geprägt, „wie Sie den Menschen hier begegnet sind“.

Einrichtungsleiter Günter Gimpl hofft, „dass die Aufgaben der Schwestern in der Caritaseinrichtung in Zukunft im Rahmen einer halben hauptamtlichen Stelle erfüllt werden kann, zum Beispiel von einem Theologen oder von einer Pflegekraft  mit Zusatzausbildung in Palliativ- und Hospizarbeit“. Dafür motivierte Menschen, die zeitlich flexibel sind, können mit Günther Gimpl Kontakt aufnehmen: telefonisch über 0911 / 98 99 80 oder per E-Mail an guenther.gimpl(at)caritas-nuernberg(dot)de

Text: Peter Esser (caritas)