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12.02.2023

Feierlicher Gottesdienst zur Fusion der Pfarreien in Nürnberg-Langwasser

Die Heilige Edith Stein ist die Patronin der neuen Pfarrei im Nürnberger Süden. Das Logo neben ihrem Bild zeigt die vier Stadtviertel, die mit ihren bisherigen Gemeinden zur neuen Pfarrei fusionierten.

Bischof Gregor Maria Hanke feierte den Gottesdienst zusammen mit den Gläubigen und Priestern der neuen Pfarrei.

Der Stadtteil Langwasser wurde nach dem zweiten Weltkrieg gegründet. Viele Vertriebene und Geflüchtete aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten bilden bis heute einen hohen Anteil an der Bevölkerung. Im Bild Vertreterinnen und Vertreter der Oberschlesischen Landsmannschaft. Alle Fotos: Norbert Staudt/pde

Eichstätt/Nürnberg-Langwasser. (pde) - Aus vier mach eins: Mit einem feierlichen Gottesdienst feierten die Gläubigen der neu geschaffenen Pfarrei Hl. Edith Stein im Nürnberger Stadtteil Langwasser die Fusion ihrer bisherigen vier Gemeinden. Auf ausdrücklichen Wunsch der Gläubigen im Gebiet des Nürnberger Stadtteils hatte Bischof Gregor Maria Hanke zum 1. Januar per Dekret die Fusion der bisherigen Pfarreien Heiligste Dreifaltigkeit, Menschwerdung Christi, St. Maximilian Kolbe und Zum guten Hirten zur neuen Pfarrei „Heilige Edith Stein“ verfügt.

Bischof Hanke stand dem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Maximilian Kolbe vor. Die Kirche behält ihr Patrozinium, auch wenn sie künftig die Pfarrkirche der Pfarrei Edith Stein ist. Das Patrozinium Hl. Edith Stein bezieht sich somit nur auf die Pfarrei, nicht jedoch auf die Pfarrkirche. Die drei weiteren bisherigen Pfarrkirchen in Langwasser sind nun Filialkirchen der neuen Pfarrei und behalten ebenfalls ihre Patrozinien.

Der Prozess der Vereinigung startete bereits im Jahr 2015. Nach zahlreichen Beratungen in den verschiedenen Gremien auf lokaler und diözesaner Ebene, insbesondere der beteiligten Pfarrgemeinderäte, Kirchenverwaltungen und des Priesterrates, konnte nun der kirchenrechtliche Schritt vollzogen werden.

Zu Beginn des Festgottesdienstes fügten Vertreterinnen und Vertreter der vier bisherigen Gemeinden jeweils ein Teil zu dem neu geschaffenen Logo der Pfarrei hinzu. 

Die Pfarreien des Nürnberger Stadtteiles Langwasser haben einen Prozess hinter sich, der möglicherweise auch anderen Pastoralräumen des Bistums noch bevor steht. Seit Jahren wurde um einen Weg gerungen, als katholische Kirche in diesem Stadtteil in die Zukunft gehen zu können. Hauptberufliche und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter suchten mit großem Engagement nach einer Perspektive für die Zukunft der Pfarreien, wie Bischof Hanke in seiner Predigt betonte. Es müsse nach Antworten gesucht werden auf Entwicklungen einer säkularer werdenden Gesellschaft, in der 90 Prozent der Menschen der Ansicht seien, ohne Kirche auszukommen, in der die Jüngergemeinschaft eine Minorität bildet. Welche Gestalt könne die Weggemeinschaft des Glaubens einnehmen, wenn die Gläubigenzahl rückläufig ist und das Kräftepotential innerhalb der bislang vorhandenen Pfarreien nachlässt, aber die gegebene Infrastruktur unterhalten werden müsse, so Bischof Hanke: "Wenn der Fuß zwar laufen möchte, der Schuh jedoch zu groß geworden ist."

Die Erfahrungen, die in Langwasser gemacht wurden sind jedoch Erfahrungen, von denen andere Gemeinden profitieren könnten. Man könne nach den Worten Hankes "eben bei einem solchen Fusionsprozess auf den Erfahrungswert hier zurückgreifen, um vielleicht auch schmerzvolle Etappen nach Möglichkeit vermeiden zu können und zügig beim Zusammenwachsen voranzukommen."

Dass der Fusionsprozess für die Gläubigen auch schmerzhaft sein könne, weil diese auch Angst hätten etwas zu verlieren, muss man  nach den Worten des Bischofs ernst nehmen. Wichtig sei jedoch auf das Wesen dessen zu blicken, was Pfarrgemeinde ausmache. Hanke: "Und dieses Wesen, wenn wir gemeinsam auf dieses Wesen, auf die Mitte blicken, das ist die Eucharistie, die gefeiert wird, die Eucharistie in der Liturgie und die gelebte Eucharistie im Alltag. Dann denke ich, kann ich überall zu Hause sein und Heimatgefühle entfalten und bin nicht gebunden an Stein und Mauern und Strukturen."

Zur Internetseite der Pfarrei Edith-Stein in Nürnberg-Langwasser